Etiketten ade! Willkommen Digitaldruck und 3D-Druck!

Auf der Messe München präsentierte sich die, für mich neue Messe, Inprint 2015. Ja auch der Druck geht neue Wege, mittlerweile kann mittels Digitaldruck auf fast jede Oberfläche gedruckt werden. Etiketten, wie man sie früher auf vielen Verpackungen wie z.B. Kartuschen und Dosen fand, werden durch den direkten Bedruck überflüssig. Auch dreidimensionale Objekte wie Fußbälle lassen sich mittels Inkjetdruck umlaufend bedrucken. Strukturierte Oberflächen, wie z.B. Böden mit Holzstruktur, werden schon so gut nachgeahmt und dann bedruckt, daß sie sich auf den ersten Blick kaum von Original unterscheiden lassen. Selbst Ölgemälde alter Meister mit ihren durch den dicken Farbauftrag ergebenden Struktur werden nahezu perfekt kopiert.

Die schnelle Trocknung der Drucktinte und die Beständigkeit der Farbe erreicht man durch den Einsatz der UV-Technik. Hierbei wird eine UV-reaktive Tinte eingesetzt, die unter UV-Licht sekundenschnell härtet und nicht mehr verwischt werden kann. Auch zeichnen sich die UV-Lacke im Allgemeinen durch eine hohe mechanische und chemische Beständigkeit aus.

Speziell der 3D-Druck eröffnet eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten. Hierbei wird von einem Drucker im additiven Verfahren ein Material auf einen Träger, der später wieder entfernt wird, gedruckt und dabei Schicht über Schicht aufgetragen bis das Objekt in allen 3 Dimensionen fertig ist. Vor allem komplexe Strukturen mit vielen Einschlüssen, die im spanabhebenden Verfahren nur schwer oder gar nicht zugänglich wären, sind die Stärke des 3D-Drucks. Gedruckt kann mittlerweile fast alles werden, von Gegenständen aus Metall z.B. im Laser-Sinter-Verfahren, aus Kunststoff durch Applikation des Kunststoffs aus der Schmelze oder durch Mischen und Härten von 2-Komponenten bis hin zum Auftrag von biologischem Material wie Nahrungsmittel oder Körperzellen zum entsprechend Objekt wie gedruckten Organen. Vor allem bei individuelle Teilen und kleinen Stückzahlen rechnet sich der 3D-Druck oder dann, wenn man vor Ort nicht unzählige Ersatzteile vorhalten will und diese dann aus dem Drucker erst bei Bedarf herstellen will. Ich bin gespannt wie sich gerade der 3D-Druck in unserer Zukunft gestalten wird. Dabei glaube ich nicht, daß der 3D-Druck die Fertigung in Großserie ersetzen wird. Aber: Werden die riesigen Ersatzteilläger verschwinden und dafür nur noch ein einsamer Drucker gebraucht werden? Werden wir dann auch, wie schon im Sciene Fiction, unsere Nahrung aus dem Replikator/Drucker erhalten?

Ich bleibe gespannt.