Der neue Innovationsreport der DIHK 2015/2016 „Der Mittelstand fällt zurück" trägt schon in der Überschrift die Kernaussage der Studie:
Der Mittelstand ist zu wenig innovativ um gut (genug) für die Zukunft gerüstet zu sein.
Eine Möglichkeit dieses Problem zu lösen, ist es externe F&E-Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Hier konstatiert der Bericht:
“Die Vergabe von F&E-Aufträgen an externe Dienstleister wie Unternehmen, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen nimmt für die Innovationsaktivitäten der Unternehmen einen weniger hohen Stellenwert ein. Gerade einmal elf Prozent wollen stärker als bisher F&E-Aktivitäten extern durchführen lassen, 38 Prozent ihre bisherigen Maßnahmen fortführen und 44 Prozent verzichten ganz auf die Vergabe von Auftragsforschung. In der Industrie ist das Beauftragen von externen Dienstleistern eher üblich. Kürzere Innovationszyklen erfordern schnelle Reaktionen, und Unternehmen können durch die Vergabe von Aufträgen flexibler auf neue Herausforderungen eingehen. Hier planen 13 Prozent ein stärkeres Engagement und 44 Prozent ein Fortführen der bisherigen Aktivitäten. Überdurchschnittlich aktiv zeigt sich der Maschinenbau (stärker als bisher: 16 Prozent, wie bisher: 45 Prozent), Die Vergabe von Forschungsprojekten ist besonders für große Unternehmen (mehr als 500 Mitarbeiter) interessant. 21 Prozent wollen stärker als bisher auf die Auftragsforschung setzen, während jedes zweite seine bisherigen Aktivitäten fortführt. Vielfach verfügen sie über das notwendige finanzielle Polster, um solche Aufträge zu vergeben. Unter dem Strich konnte es für sie kostengünstiger sein, sich die Forschungsleistung über einen externen Dienstleister einzukaufen, als die Leistung selbst zu erstellen und damit Kapital längerfristig zu binden. Auch unter kleineren und mittelgroßen Unternehmen wollen etliche Unternehmen stärker als bisher F&E-Dienstleistungen einkaufen (mit zehn bis 20 Mitarbeiter: 14 Prozent; mit 20-250 Mitarbeiter: 13 Prozent). KMU verfügen selbst nur über unzureichende F&E- Möglichkeiten und können durch eine Auslagerung das Risiko des Scheiterns minimieren.”*
Dabei sind die Erfahrungen mit externen Dienstleistern durchweg positiv:
“Bei Unternehmen, die Kooperationen mit Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen eingegangen sind, überwiegen die positiven Rückmeldungen. Den Zugewinn von fachlichem Know-How schätzen besonders viele Unternehmen (63 Prozent). Im Maschinenbau sowie in der Elektrotechnik sind es sogar überdurchschnittlich viele, die vom Wissenstransfer in ihre Betriebe profitieren konnten. Für einen Großteil der Betriebe (62 Prozent) dienen Kooperationen ebenfalls dem Ausbau der Netzwerkkontakte; für die Dienstleister ist dies der größte Vorteil (66 Prozent). Sie erhalten durch die Kooperation wiederum Zugang zu anderen Netzwerken und Akteuren, aus denen sich Folgekooperationen ergeben konnten, Auch viele kleine und mittelständische Unternehmen (bis 250 Mitarbeiter) können durch die Kooperationen neue Kontakte knüpfen, Für die größeren Unternehmen steht hingegen der Wissenszuwachs an erster Stelle.”*
Es ist hier besonders darauf hinzuweisen, daß ein Unternehmen auf diesem Wege auch personelle Engpässe umgehen oder lindern kann.
Auch das Ergebnis der Zusammenarbeit kann sich laut der Studie zeigen lassen, denn sehr oft führte die Kooperation zur Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen sowie zu neuen Umsätzen:
“Für mindestens jedes drittes Unternehmen (35 Prozent) hat die Kooperation zudem zur Entwicklung und Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen geführt, besonders bei den Maschinenbauern (43 Prozent), den Metallerzeugern und - bearbeitern (40 Prozent) und den Elektrotechnikern (37 Prozent).
Eine Umsatzsteigerung im Zuge der Kooperation konnten immerhin zwölf Prozent der Unternehmen verbuchen, im Maschinenbau, der Metallerzeugung und - bearbeitung sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie sogar jeweils 16 Prozent. Besonders bei klein- und mittelständischen Unternehmen haben sich die Kooperationen ausgezahlt: Hier berichten 13 Prozent der Unternehmen mit zehn bis 20 Mitarbeitern und 14 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 250 Mitarbeitern von einer Umsatzsteigerung, bei den noch größeren Unternehmen ist es noch jedes zehnte.”*
*(Quelle: "DIHK-Innovationsreport 2015/2016: Der Mittelstand fallt zurück", DIHK Dez. 2015)