Mikro µ ist der Präfix für ein Millionstel einer Einheit, z.B ist ein Mikrometer 1/1.000.000 m oder 1/1000 mm. Folgerichtig werden Plastikteilchen in der Größenordnung von 1/1000 mm bis in den mm-Bereich als Mikroplastik zu bezeichnet. Menschliche Haare haben z.B. eine Dicke von etwa 100 µm.
Wir finden Mikroplastik als Zusätze in vielen Alltagsprodukten z.B. als Verdickungsmittel oder Füllstoffe in Zahnpasta, Duschgelen, Peelings und Cremes, aber auch als Abbauprodukte von Ein- und Mehrweg-Plastikartikeln, die sich in der Natur schon so weit zersetzt haben, daß sie mit dem bloßen Auge fast nicht mehr erkennbar sind. Aber auch aus synthetischer Kleidung werden u.a. beim Waschvorgang Fasern und Bruchstücke davon aus dem Textil gelöst. Wie alle anderen Teilchen auch gelangen sie so in die Natur, entweder direkt oder über Kläranlagen und Flüsse in die Seen und Meere.
Damit schließt sich auch der Kreis, denn über Pflanzen und Tiere findet das Plastik dann zurück über die Nahrung den Weg zum Menschen.
Es gibt keine Erkenntnisse darüber ob die Aufnahme von Mikroplastik für Menschen gefährlich ist, allerdings muss allen klar sein, daß Kunststoff nicht in unsere Nahrung gehört.
Gefährlicher ist Mikroplastik für Klein- und Kleinstlebewesen, die Kunststoff als vermeintliche Nahrung aufnehmen und dann wegen des fehlenden Nährwertes an Mangelerscheinungen leiden oder gar verhungern. Dieses Problem wird am Beispiel von Vögeln und Fischen deutlich, die größere Plastikteile verschlucken, sich Magen und Darm damit füllen und dann elend verhungern.
Wie können wir damit nun besser umgehen? Es ist einfach das Mikroplastik als Rohstoff z.B. in Kosmetika zu vermeiden, aber wie können wir Mikroplastik als Abbauprodukt verringern, das ja zwangsläufig in der Natur aus Altplastik entsteht? Dazu gibt es nur einen Weg: Wir müssen verhindern, das Kunststoffe unkontrolliert in die Natur gelangen und sich dort zersetzen. Dazu müssen alle Kunststoffe nach Gebrauch gesammelt und kontrolliert entsorgt werden. Kunststoffe dürfen nicht länger in der Natur belassen werden um dann darauf zu warten, daß sie sich von selbst zersetzen! Leider wird gerade Einwegplastik oft nicht gesammelt und entsorgt und landet zuhauf in der Natur. Das diese Woche verabschiedete EU-Gesetz, das Einwegartikel aus Plastik beschränkt auf die Artikel, die nicht ohne weiteres ersetzt werden können, ist eine Maßnahme, die die Menge von Plastik in der Natur nicht weiter vergrößern soll. Wir brauchen Kunststoffe aber es muss auch jeder einzelne verantwortungsvoll mit Plastik umgehen und dieses nach Gebrauch fachgerecht entsorgen. Anmerken möchte ich hier auch noch, daß gerade auch bei den Entsorgungsfirmen eine große Verantwortung liegt möglichst alles zu recyceln und zu verwerten, denn Deponien im In- und Ausland sind das nächste Problem.